Donnerstag, 1. Juni 2017

Trinidad

Von Camagüey aus ging es in die beschauliche Küstenstadt Trinidad in den Süden des Landes. Trinidad ist besonders als musikalisches und künstlerisches Zentrum bekannt, inmitten einer der ertragreichsten Zuckerrohranbaugebiete Kubas.




Den ersten Nachmittag verbrachten wir mit gemütlichen Spaziergängen in den engen Gassen mit dem typischen, holprigen Kopfsteinpflaster. Immer wieder kehrten wir über den Hauptplatz mit der gelben Kathedrale. Später am Abend lauschten wir einer kubanischen Musikgruppe, die oberhalb der breiten Stufen ein Konzert gab.





Am nächsten Tag ging es auf den Turm des Museums von wo wir einen tollen Blick über die Innenstadt, aber auch bis zum Meer, das nur wenige Kilometer entfernt liegt, erlangen konnten. 











Nach soviel Städtesightseeing zog es uns am nächsten Morgen zum Playa Ancon, einem der bekanntesten Strände Kubas. Doch nicht so schnell... als wir ins Auto einsteigen wollten erkannten wir, dass wir einen platten Reifen hatten, verdammt. Unser Zimmervermieter, ein äußerst trinkfreudiger Geselle, half uns jedoch vorzüglich - schnell war der Reifen umgesteckt und wir fuhren Richtung Werkstatt. Dort angekommen erklärte uns der Mechaniker er würde nicht nur die Reifen wechseln sondern gleich ein komplettes Service beim Auto durchführen. Wir sahen uns schon eher bei der Werkstatt den Tag zu verbringen als die Sonne am Strand zu genießen, vor allem in Hinblick auf das kubanische Arbeitstempo. 

Zu unserer aller Überraschung war das Auto aber nach einer Stunde wirklich fertig und wir hatten zusätzlich 4 neue Reifen und einen neuen Ersatzreifen bekommen - auch nicht schlecht. 

Nach 10 Minuten Fahrzeit gelangten wir schlussendlich zum Playa Ancon, wobei ich nur 30 Minuten später bereits am Boot zu einem Tauchgang war. Wir kamen genau zeitgerecht, dass ich bei der Nachmittagsausfahrt noch teilnehmen konnte. 





Der Tauchgang im äußerst warmen Wasser mit viel Seegras war eigen, aber auch nicht schlecht. Ich konnte 2 große Krebse und Feuerfische entdecken. In unserer Tauchgruppe war auch ein querschnittsgelähmter Schweizer mit seiner Lebensgefährtin dabei. Für mich eine spannende Erfahrung mit so einem Menschen zu tauchen. Der Strand selber war okay, jedoch nicht so schön wie erwartet, was sicherlich am starken Seegraswachstum aufgrund der hohen Temperaturen lag.

Nach Strand wollten wir am nächsten Tag etwas ganz anderes erkunden und so zog es uns ins Hochland rund um Trinidad.



Nachdem wir uns einige baufällige Gebäude der Ferienanlage am Weg zum Nationalpark Topes de Collantes ansahen starteten wir unsere Wanderung in die Natur. Ziel war wie so oft ein Wasserfall bzw. ein natürliches Schwimmbecken.






Bei ca. halber Strecke gelangten wir zu einer Steinformation, die übersetzt "Elefantenfuß" genannt wurde. Schön konnten wir die verschiedenen Steinschichten erkennen, bzw. die herabhängenden Kegel, die in der Tat eine Ähnlichkeit mit einem Elefantenfuß hatten.






Nach knapp 2 Stunden erreichten wir den imposanten Wasserfall, die Wanderung hatte sich definitiv ausgezahlt. Nachteil der Streckenführung: Nachdem wir 2 Stunden bergab gegangen waren, mussten wir den kompletten Rückweg bergauf gehen - das bei einer ziemlichen Hitze.






Bevor wir jedoch die Rückwanderung antraten machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp beim Schwimmteich, wobei ich mir diese Gelegenheit nicht nehmen ließ und in die äußerst kühlen Fluten sprang.





Nachdem wir unseren Mietwagen nach dem sehr intensiven Rückweg erreicht hatten blieben wir noch bei einem Aussichtsturm stehen, an dem wir am Morgen noch vorbei gefahren waren. Hier konnten wir sowohl den Playa Ancon als auch das Nationalparkgebiet sehen, durch das wir zuvor gewandert waren.



Am Abend wurden wir von Anthony, unserem Casa Particulares Host, zu einem Spannferkelessen eingeladen. Als wir bei seinen Eltern, wo die Feier stattfand, eintrafen wurden wir von ihm und seinem Vater bereits sehr rauschig begrüßt.

Ein nettes Abendessen und lustige Gespräche mit den Gastgebern später ging es zurück zu unserer Unterkunft wo wir den letzten Abend in Trinidad gemütlich auf dem Balkon ausklingen ließen.


Am Weg nach Santa Clara am Folgetag besichtigten wir noch den Turm "Torre de Manaca Iznaga". Diese Konstruktion wurde in der Vergangenheit verwendet um von der Zuckerfarm aus die Sklaven auf den Feldern zu überwachen.

Wir nutzen die Aussicht um noch einen letzten Blick über Trinidad und die umliegenden grünen Flächen zu erhalten. 










Trinidad war für mich neben Vinales und Havana wohl einer der schönsten Orte unserer Rundreise. Die Mischung aus Strand, Bergen und Stadt hat eine ganz eigene Wirkung auf das Leben in dieser Region des Landes.

Der nächste Zwischenstopp, Santa Clara, gilt als eine der Ursprungsstädte der Revolution, wobei hier besonders Che Guevarra gedacht wird. Dazu mehr im letzten Blogeintrag unserer Kubarundreise und gleichzeitig einer der letzten Einträge von unserem großen Abenteuer.